Die Wütenden gehen am heftigsten mit dem derzeitigen Zustand der deutschen Gesellschaft ins Gericht. Pessimismus, Empörung und massive Unzufriedenheit prägen fast ausnahmslos ihren Blick auf die Politik und das gesellschaftliche Miteinander.
Ihr Ideal eines nationalen und zum Wohle des Volkes halb autoritär, halb plebiszitär geführten Landes wird in ihren Augen durch eine abgehobene politische und mediale Elite durchkreuzt, die sich in multikulturellen Fantasien verirrt.
Die Wütenden beklagen, dass sich die Politik grundsätzlich um Neuankömmlinge und Minderheiten mehr kümmere als um die „eigenen Leute“ in der Mehrheitsbevölkerung. Nicht zuletzt deshalb fühlen sich die Wütenden fast geschlossen fremd im eigenen Land. Sie empfinden am häufigsten Bedrohungsgefühle und dass die Welt zu einem immer gefährlicheren Ort wird. Mit der derzeitigen Demokratie sind sie im höchsten Maße unzufrieden, Medien und Institutionen trauen sie nicht. Political Correctness wird ihres Erachtens völlig übertrieben und diene ihrer Ansicht nach dazu, das Volk mundtot zu machen.
Zugleich wissen die Wütenden sehr genau, wer sie sind und was sie wollen. Sie berufen sich sehr stark auf ihre Identität und finden dafür unterschiedliche Anknüpfungspunkte (u.a. Nationalität, Generation, politische Auffassungen, Geschlecht). Sie wissen außerdem sehr gut, wo sie sich zu Hause fühlen.
Ungeachtet ihrer Schelte des politischen Systems interessieren sie sich häufig mit großem Nachdruck für Politik und können sich im ideologischen Spektrum klar verorten. Häufiger als andere stehen sie deutlich rechts. Um ihren Ansichten Geltung zu verschaffen, setzen sie auf Durchsetzung und Kompromisslosigkeit. Im Gegenzug neigen sie dazu, andere Gruppen, wie Flüchtlinge und Muslime, stark abzuwerten. Fast geschlossen sind sie der Meinung, dass der Islam und die deutsche Gesellschaft nicht miteinander vereinbar sind.
Mit dem eigenen Leben ist man häufiger als andere unzufrieden, fühlt sich in seinem Alltag fremdbestimmt und blickt skeptisch auf die nächsten Jahre. Gegenüber den Mitmenschen sind die Wütenden skeptischer als alle anderen Typen. Ihr Sozialvertrauen ist sehr gering. Sie beklagen mangelnde soziale Einbindung und menschliche Wertschätzung. Obwohl ihre Einkommen weitgehend im Durchschnitt liegen, neigen sie eher dazu, sich in der unteren Gesellschaftshälfte zu verorten.